jeudi 24 janvier 2013

"Change my mind"

Und der JB, ohne dass er es wirklich verstehen kann (oder doch, im Nachhinein versteht er das ganz genau, aber er verrät es hier nicht), hat plötzlich Hortense Ellis' Stimme singende im Kopf. Oder genauer hat er diese Zeile von ihr im Kopf:
Now I would like to start all over again

Und, in seinem iTunes suchend, das Lied findend, erinnert er sich an die nächste Zeile:
I just wanna change my mind

Lass uns das Lied anhören.



Schön, oder?
Mit diesem paradigmatischen Bild der gescheiterten Liebe:
I keep lookin' back, but my baby's not in sight
Oder vielleicht ist es sogar ein Bild, eine Geste, die zu der Liebe gehören, egal ob diese gelungen oder gescheitert ist. Man verlässt den/die, man liebt und automatisch wirft man einen schnellen Blick hinter seinen/ihren Schulter: ist er/sie immer noch da? fragt man sich. Folgt er/sie mich immer noch mit den Augen? Oft, wenn der/diejenige immer noch zuguckt, dann könnte man vor Glück springen. Wenn nicht, und nun egal ob man immer noch zusammen ist oder nicht, kommt ein Zweifel, ein bohrender, nagender, gefährlicher Zweifel — und dann denkt man genauso gefährlich: Na, wenn er/sie mich nicht zuguckt, liebt er/sie mich wohl nicht (mehr), oder?

Aber neijjjn! sagt der JB. So muss es nicht unbedingt sein. Und nicht vergessen: man ist in solchen Phantasien sein bester Feind.

Genauso geht es mit der englischen Redewendung change one's mind. So isoliert, also weg von einem kompletten Satz, ertönt sie plötzlich in ihrer Wörtlichkeit — und bestätigt somit die Theorie der Sprachwissenschaft, d.h. was Ferdinand de Saussure unterschieden hat zwischen dem Signifikant (was man hört) und dem Signifikat (was es bedeutet). Also heisst change one's mind gar nicht, dass man sein Gehirn ersetzt (!), nein, sondern dass man seine Meinung ändert. Der JB, wortpervers wie üblich, hört und versteht beide Varianten!


Aber zurück zu dem Lied.
Hortense, die Schwester von Alton, Mutter von… vierzehn (14!) Kindern, erfährt der JB auf ihrer frantsösischön Wikipedia-Seite, hat dieses Lied nach ihm gesungen, in 1971, und damit, "turned [it] inside out, using the role reversal ploy to recast them as statements of female anguish rather than male uncertainty", teilt allmusic mit. Selbst hat der Alton dieses Originallied von Tyrone Davis in 1968 gecovert, und man hört, dass die Instrumentierung fast gleich ist. Der Orgel ist bei Hortense weg, deren Version mehr "doddig" (also Clement Dodd, der das Lied produziert hat), mehr Studio 1 ist.



Mit seiner akustichen Version folgte die instrumentale von Jackie Mittoo in 1969, mit dem Hammond-Orgel natürlich ganz vorne. Dann auch, am selben Jahr, die von Byron Lee (nicht schlecht). Danach kamen Brentford Road Allstars (1970), Horace Andy und Nicky Thomas (beide 1973, der Erste (sehr) schön in roots), Gregory Isaacs (1977) und Delroy Wilson (1978), der unterschätzte Dennis Brown (1982) — und anscheinend auch John Holt in 1978, aber der JB weder kennt die Version von ihm, noch findet sie.
Viel Spass beim Hören!

7 commentaires:

Anonyme a dit…

Hi JB,
Wortpervers würd ich nicht sagen, ehr Wortakrobat!
z.B. verarsent.
PS: ich hoffe, ich habe die richtige Person begrüßt? Nicht das Renate beleidigt ist. Bestell ihr'n schönen Gruß, ok, Angélique auch!

Der JB a dit…

Oh, danke… Das ist aber lieb von dir!
Sonst geht's allen gut. Renate häkelt gerade vor sich hin & Angélique ist unter der Haube (sie hat heute ihre Dauerwelle gemacht).
Ich sage: halt den Arsen steif! Øøø… pardon: die Ohren!!

Anonyme a dit…

Lach...
Hi ihr 3,
Mit den Ohren geht das auch?
Na das ist ja fein! Die Renate häkelt. Nimmt sie Bestellungen an? Ich bräuchte da so 1-2 neue Topflappen. Ich hoffe, die Dauerwelle ist gut gelungen? ;-) Soll ja schon so einige Überraschungen gegeben haben. Wünsch dir/euch ein schönes WE

Der JB a dit…

Sorry, Renate nimmt keine Bestellung, sie hat schon genug zu tun mit ihren täglichen Arbeit in Schöneweide zu tun, wo Nazijungs umschult, bzw.: veruscht umzuschulen.
Angéliques Dauerwelle ist einfach fa-bel-haft! Du würdest neidisch sein…

Anonyme a dit…

Renate das Multi-Talent! Hat sie eine Schwester? Scherz!
Ach, neidisch bin ich da nicht. Ich finde meine windschnittige & Shampoo- sparende Frisur ganz OK! Naja, du mußt ja mit ihr auf die Straße, da muß die Dauerwelle 100% sitzen.
Frage: lachst du beim schreiben auch so, wie ich beim lesen?

Der JB a dit…

Ja, Renate hat tatsächlich eine Schwester die Baumumarmerin von Tom in der TAZ. Sie heisst Cordula und sucht einen Mann, der auch Baumumarmungen mag (das ist ihre einzige Bedingung). Bewerb dich!

Und, um deine Frage zu beantworten: ja, manchmal lache ich über meine Blödsinn!

Anonyme a dit…

:-D
Ach nööö! Ich wollte nur Topflappen und nicht die Häkel-Prinzessin gleich dazu.
Ich habe mal gelesen, gehört oder geträumt, dass Frauen & Männer gar nicht so gut zusammen passen. Kurt wäre mir lieber aber ohne Bäume.