samedi 9 octobre 2010

Fesche Burschen (mit oder ohne Lola)

Und der JB liest in seiner Zeitung ein Interview mit Klaus Ottomeyer, Professor an der Universität Klagenfurt und Leiter der Abteilung für Sozialpsychologie, Ethnopsychoanalyse und Psychotraumatologie. Wegen seines Buches Jörg Haider — Mythos und Erbe, und des am Montag Todesjubiläum (sic! — und 2 Jahre schon ist es her, freu!) von der Politiker und Anhänger der "verschwitzte[n] Männerbündelei". Zweck des Interviews ist anzuschauen, ob die Situation zwischen Deutschland (mit Sarrablödzin © Friedrich Küppersbusch) und Österreich (also Haider) vergleichbar ist.

Bevor, meine kleinen lieben Freunde, wir uns in das Gespräch vertiefen, möchte der JB euch an ein Paar Sachen erinnern. Denn wir, in Deutschland wie in Frankreich, haben es sicher vergessen. In der Alpenrepublik aber nicht. Die Tränen des Stefan Petzners - der übrigens, erzählt uns Wikipedia laut eines Artikels der dpa, "studierte Publizistik an der Universität Klagenfurt; das Thema seiner bisher unvollendeten [mist und doppelmist!!! — JB] Diplomarbeit ist „Die Macht der Musik am Beispiel Udo Jürgens“":



Rüüührend, wa?
Ey! Ich höre einige hier lachen! Det jeht jar nüsch. Wer hat gelacht? Wer hat gelacht?!? Man darf ja bitte schön jemanden, selbst Jörg Haider, als "der Mann [s]eines Lebens" bezeichnen, obwohl man homophil, øøø, pardon… heterophil ist.

Und apropos lachen. Hier noch eine Erinnerung mit Alfons Haider, alias der österreichischer Schauspieler Michael Niavarini:



Aber zurück zu Klaus Ottomeyer. Frage vom Journalist der TAZ, Ambros Waibel:
“Strache [Heinz Christian Strache, von der FPÖ], du bist mein Sexgott”, jubelte eine Anhängerin jüngst in Wien. Diese Erotisierung, die es ja auch in Bezug auf Haider gab, die funktioniert mit Sarrazin ja nicht, oder?
Nein, attraktiv-erotisch ist Sarrazin nicht.

Verdammt! denkt der JB erst. Oder nich? Naja… Der JB will wieder nicht weitere Dioptrien verlieren - er, der schon nicht viele übrig hatte und die letzten mit seiner Myxomatose verloren hat - und hier auf diesem tätowierten rauchenden Blog Bilder von Sarrablödzin veröffentlichen (sowie übrigens Haider), aber Ottomeyer hat ja recht. Berlin ist arm und sexy und Sarrablödzin ist reich und unsexy - Ende der Geschichte.

Weiter zum Gespräch:
Herrscht in Deutschland nicht auch ein anderes Bild von Männlichkeit vor als in Österreich?
Der Neomachismo ist hier schon sehr virulent, das Bild vom “feschen Burschen”. In Deutschland gibt es mehr Subkulturen. Bei Sarrazin ist die Gemengelage eine ganz andere. Das ist ja ein alter Mann und repräsentiert andere ältere Menschen, die angst haben vor den Jungen, knackigen, männlichen Muslimen — die auf viele Menschen aber auch attraktiv wirken.
Verunsicherte alte Menschen, die virile, junge Männer beneiden? Da sind wir aber mitten bei Freud!
Das ist umgekehrter Ödipus, ja.

T-O-L-L !!! Der JB sagt einfach: T-O-L-L !!!

Das ist toll wegen verschiedenen Ursachen.
Erstens. Die Erotisierung des Männerbildes bei den Faschos. Was sagte nämlich schon damals in 2000 Frau Jelinek, JBs und As Heldin?


Die Geschichte, von den SA bis zu Haider, mit u.a. Michael Kühnen, hat uns gezeigt, wie diese (Homo)Erotisierung immer präsent war/ist, übergezeigt und überbedeutend war/ist - obwohl die Bekennung der Homosexualität nicht ein Muss war/ist, sondern auch ein Spiel.

Zweitens. Diese Fremdenfeindlichkeit - oder Xenophobie, worüber Ottomeyer reflektiert, funktioniert genauso wie Schwulenfeindlichkeit - oder Homophobie. Das heisst, wie der französische Forscher Daniel Welzer-Lang es in 1996 ausdruckte: "Die Angst vor den Anderen in sich" ("La peur de l'autre en soi"). Man erkennt in dem Anderen, was man in sich selbst hat, das man aber in sich weder erkennen oder bekennen will. Von daher die Angst nicht mehr sich selbst zu sein. Von daher die Bedrohung des Anderen gegenüber sich selbst: der Andere, der also gleich wie ich ist, könnte mich auch erkennen und mich bekennen.

Drittens. Von daher auch die Begierde, die Ottomeyer nennt. Der JB hat eine klare Erinnerung von in Paris lebenden Jugendlichen mit nordafrikanischer Herkunft, und wie sie sich sofort den Schritt und die Beule anfassen mussten, als einen oder mehrere Schwulen vorbeilaufen sahen. Nach dem Motto: ich passe auf mein Packet auf, denn ich angst davor habe, angefasst zu werden; aber zugleich macht es mich tierisch an. Noch ein Beweis, dass Fremdenfeindlichkeit und Schwulen- bzw. Lesbenfeindlichkeit sich auf die gleichen Prinzipen und Voraussetzungen bilden: die Sexualität; dieses Spiel und Diskrepanz in der Dichotomie homo/hetero (= gleich/ungleich), das sich bis tief in der Sexualität abspiegelt und dort resoniert.


Was aber auch in diesem Gespräch bei dem JB resonierte war dieses Ausdruck: "Fesche Burschen". Der JB ist ja ein dummer Ausländer und kannte nur Die fesche Lola. Also die von Marlene Dietrich:



… aber auch die von DAF:




Der JB fragt sich dann nach der Etymologie dieses Wortes, fesch. Er nimmt seinen Kluge, blättert, findet:
fesch Adjektiv: “hübsch, flott, modisch”, ostoberdeutsch (19. Jahrhundert).
Aus neuenglisch fashionable (zu neuenglisch fashion “Aufmachung, Mode”, aus altfranzösisch façon “Aufmachung, Machart”) wird zunächst in der Wiener Umgangssprache fashionabel entlehnt. Dies wird zur einsilbigen Wortform gekürzt. Schon etwas früher in Berlin feschen, das sich aber nicht durchgesetzt hat.
Also ein Wort, das man eher in Österreich benutzt? Und, zweitens: wird der Adjektiv benutzt um Frauen sowie Männer zu bezeichnen? Der JB nimmt dann seinen Duden:
fesch
a) (österreichische Umgangssprache) hübsch, flott, sportlich aussehend: ein fescher Mann; das Kleid ist nicht sehr fesch.
b) (österreichisch) nett, freundlich: sei fesch und komm mit!

Also fesch ist auf jeeeden Fall in der Alpenrepublik Alltag und Alltagssprache. Ein Besuch bei kuhgel bestätigt es mühelos.
Aber der JB ist nicht gaaanz sicher mit diesem Dings da, mit den feschen Burschen. Dann kehrt er zurück nach kuhgel und findet. Und wie! Er findet allerlei Musik mit feschen Burschen, unter anderen mit Bläserinstrumenten, øøø, pardon… Blasinstrumenten! (Der JB versteht ja niiie, warum er ausgerechnet diesen Fehler ständig macht, mann ey!). Und bei diesen Bands findet er die Hodenlumpen, øøø, pardon… die Hodalumpn aus Gastein. (ach, mist und doppelmist! Warum denn muss der JB jetzt einen Fehler auf das Wort Hoden machen?!? Tja, man fragt sich wirklich!). Hier ein Paar Stillbilder von den feschen Burschen, denn, ja, sie haben riiiesen Oberschinken, øøø, pardon… Oberschenkeln (verdammt nochmal! Warum macht der JB jetzt einen Fehler auf ausgerechnet dieses Wort???):



Was sagte der Duden, als Beispiel für fesch?
Ja:
Sei fesch und komm mit.
OK. Der JB ist nicht scheu und kommt gerne mit.
Denn, wie schon erwähnt, in Berlin sagen wir: "Be arm, be sexy, be Berlin."
Sagen sie dann in Österreich: "Be fesch, be frech, be Österreich"???

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