Dusty digs Reggae

Und man war gestern mit G und É und A bei dem neuen Nighter in der Rigaer Strasse unterwegs und man war ganz, ganz ganz zufrieden: die Musik war toll, die Leute waren lieb, man wurde dazu aufgefordet mitzutanzen, was man auch gemacht hat (und, nicht zu vergessen, Beavis war dabei, leider (?) ohne Butthead - aber das ist eine ganz andere Geschichte - nicht wahr, G?!).

Und dann hat man auch den guten Ralph getroffen und wir haben wieder über Dusty Springfield geredet, denn er und die Anderen von Floorettes haben sich gewundert, warum ich hier auf diesem tätowierten und rauchenden Blog geschrieben habe, dass sie ihre Lieder coveren könnten. Versprochen hatte ich auch einen Post zu schreiben über den Einfluss Dusty Springfields auf Ska- une Reggae Sängerinnen, seitdem viele sie gecovert haben. Jaaa! ihr nichtsahnende Skinheads: DIE Dusty!
Wir fangen an mit Breakfast in Bed, aus dem LP Dusty in Memphis, von 1969, der in jeder Diskothek stehen müsste.



In 1972 produziert Harry J (ja, von Harry J & The All Stars) das Lied mit Reggaerythmen und Lorna Bennett singt es. Es wird wiederum ein Hit! Und Lorna Bennett wurde zwar eine One-Hit-Wonder, aber diese Coverversion hört man wieder und wieder und wieder gern, hier, zu Hause, in Nightern, in den Ohren unterwegs, egal wo. Einfach Spitze (wie man damals sagte… jetzt: geil!).



Dusty inspiriert Harry J und Lorna Bennett und sie inspirieren wiederum Bongo Herman mit African Breakfast am selben Jahr, und sogar Scotty mit Skank in Bed. Hier, bitte schön, Herr Herman mit den Trommern und dem Sax.



Das war also das Breakfast in Bed-Medley.
Man beachte bitte zum Schluss, dass Dusty Springfield eigentlich "Breakfast in Bed / And a kiss or three / You don't have to say you love me" singt, wo Lorna Bennett genau das singt: "Breakfast in Bed / Kisses on me / You don't have to say you love me". Das lustige ist nämlich, dass das Lied auch von den Plünderern von UB40 gecovert wurde. Und was singen sie? Genau! Nicht die Texten von Dusty Springfield, sondern die von Lorna Bennett. Die Räuber…

Auch seeehr bekannt ist Son of a Preacher Man, auch auf Dusty in Memphis zu finden. Und wenn das nicht eine Floorettes-Möglichkeit ist, dann bitte mich erschiessen! (nein, übrigens, das wäre keine gute Idee.) Das Lied wurde erstmal von The Supremes gesungen. Aber die Version von Dusty wurde die berühmteste, nachdem, erklärt uns Wikipedia, Aretha Franklin die Neuinterpretation abgesagt hatte. Dusty, schlau, hat es aber nicht. Hier:



Im selben Jahr, also 1969, produziert John Hurley das Lied neu für The Gaylettes. Es wurde auf diesem historischen Tighten Up-LP herausgegeben und ist immer noch genauso genial:




Und jetzt kommt die grosse Artillerie! Immer noch auf Dusty in Memphis und auch eine potentielle Floorettes-Artillerie. Das Lied heisst Take Another Little Piece of my Heart, hat die Blasinstrumenten, die bei Floorettes unsere Freude machen.
Leider… und mist! ist das Lied nicht auf durohr zu finden.
Mist und wieder Mist!
Naja… Vielleicht taucht es irgendwann auf.
Das Lied wurde auch in 1971 von Hortense Ellis gecovert. Unter einem Pseudonym, Mahalia Saunders, und man kann schon hören, dass Frau Ellis' Stimme manchmal Schwierigkeiten hat, ganz hoch zu gehen:



Dann sind es auch Lieder, die Dusty Springfield selbst gecovert hat, und die auch von den sogenannten Reggae Sisters gecovert wurden.
Dionne Warwicks Close to You (1963) wurde von Dusty Springfield in 1964 gesungen und dann in 1967 von Dame Phyllis Dillon. Jackie DeShannons Put A Little Love in Your Heart (1969) wurde auch von Marcia Griffiths gesungen.

Aber auch Männer haben Dusty Springfields Lieder gecovert. Pat Kelly hat I Just Don't Know What To Do With Myself übernommen, und Jimmy Cliff hat You've Got A Friend gesungen.

Wie viele es glauben, war Dusty Springfield NICHT Amerikanerin. Sondern aus England. Aber sicherlich war sie die Erste, die wie schwarze Soulsängerinnen gesungen hat und die gleiche Orchestration übernommen hat. Das macht sie irgendwie als eine Prä-Northern Soul Frau.
Also nun ein Paar anderen Vorschläge für unseren beliebten Floorettes-Sängerinnen (ok, auch für die Männer).
Und man fängt an mit All The King's Horses von 1971. Bitte schön!



Auch von Dusty in Memphis wäre So Much Love ein guter Kandidat. Hier:



Noch dazu kämen Cherished oder Just One Smile. Die sind aber nicht auf durohr zu finden. Macht nüschts.
Aaalso.
Man hofft zumindestens einigen überzeugt zu haben. Oder, Ralph?!?