lundi 21 juin 2010

Da wo es schöner ist

Man wacht auf, es ist still und grau und kühl. Es ist so ein Morgen, wo man denkt: OK, fein, ich lass mich einfach in die Bahamas teleportieren. Aber eigentlich 1) möchte man gar nich in die Bahamas (Salzwasser ist uns sowieso e-ckel-haft); 2) unsere Teleportationsmaschine ist zur Zeit defekt; 3) man ist heute Abend skamässig und freundschaftsmässig mit G und N verabredet. Man sucht sich dann ein wetterpassendes Lied und… ja, natürlich: Just Like A River. Das 1967 Rocksteady-Klassiker von Stranger & Gladdy. Und dann hört man diesen Satz wieder: "You hurt me in so many ways, but I'll forgive you, believe me when I say it", und man denkt: Genau, grosszügig sein, immer.



Das Lied war so genial, von der Musik und den Songtexten, dass eine andere Version in 1968 aufgenommen wurde. Diesmal mit Herrn Tommy McCook. Last Flight To Reggae City, heisst sie. Fröhlicher, und auch lustiger. Gehört haben wir sie in April schon, aber die hören wir noch gerne wieder - auch weil man über Teleportation hieroben schrieb, und es geht nämlich darum: weggehen, da wo es schöner ist (immer daran denken: die Schönheit suchen; immer das machen: sich von der Schönheit transportieren und bewegen lassen - ein Zweck dieses Blogges: die Schönheit zeigen). Hier, bitte schön:



Und dann denkt man an diesen Film, Rocksteady, das man im August letztes Jahr mit G und F gesehen hat. Darin sieht man diese sämtlichen Männer und Frauen, die das Rocksteady gemacht haben. Beziehungsweise: die, die noch leben. Stranger Cole war der Erzähler des Dokumentars. Und man war von ihm so… bewegt, von diesem jetzt älteren Herrn, der so knuddelig war, der so irgendwie auch zerbrechlich und gleichzeitig stark war, der uns an einen ganz alten weisen Greisen erinnerte - dass, ja, die Tränen fast kamen. Unten sieht man die beiden Freunde, Stranger Cole und Gladstone Anderson (oder kurz: Stranger & Gladdy), sie interpretieren Just Like A River neu. Und die sehen wie Kleinkinder aus, voller Entzückung, voller Unschuld, voller Güte. Als hätten sie gerade den schönsten Weihnachtsgeschenk bekommen. Aber sie sind nur glücklich, weil sie wieder zusammen sind. Ist es so? Freundschaft? Sieht es so aus? Nach 40 Jahren? Wenn man 40 Jahre, trotz allem, trotz der Abwesenheiten, trotz der Trennungen, stets miteinander ist, voneinander begeistert ist. Und gerade das bringt und gibt uns allen viiiele Hoffnung.

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