vendredi 23 avril 2010

Wofür auch man in diesem Leben steht

Und gestern, zur Schaubühne fahrend um das Theaterstück Bertolt Brechts zu sehen, nahm man die mehdornische Milchkuh (aka die berliner S-Bahn), und man sah das:

© icke

Und man dachte, was für ein schöner Zufall: "Fight capitalism & naziscum" entspricht ja einigermassen wofür auch man in diesem Leben steht, weshalb man auch heute Abend ins Theater geht, um ausgerechnet ein Stück von Brecht zu sehen, um ausgerechnet Den guten Mensch aus Sezuan zu sehen. Denn das Stück handelt sich ja darum, zwar mehr um Kapitalismus und Ausbeutung, und weniger um Nazismus (es gibt aber eine Andeutung); und das Stück wurde ja im Exil geschrieben, als Brecht die Nazis entflohen hatte und in Dänemark lebte.

Und heute denkt man natürlich an ein Lied von ihm. Das Lied wurde ein jahr nachher komponiert, also in 1939. Lied einer deutschen Mutter, heisst es. Auf durohr hat man nur die Version von Gisela May gefunden. Und, entschuldigung, aber die Steifheit, Ernsthaftigkeit und Förmlichkeit der Frau May mochte man nie wirklich (nach dem Motto: gib mir bitte erstmal eine Peitsche, damit ich mich beim Singen schlagen kann). Die Version von Dame Lotte Lenja, auf englisch, in 1954 auf Broadway aufgeführt, ist viiiel besser. Leider nicht auf durohr zu hören, aber ein Teilchen kann man gerne hier geniessen.
Nanu. Trotzdem die Gisela:




PS: Übrigens. In der Schaubühne. Jule Böwe war einfach nur tolllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll. Aber auch dieser Schauspieler, Niels Bormann heisst er. Grossartig war er!

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